Ein Familienausflug mit Meer, Strand, exotischen Tieren
Der lang geplante "Familienausflug" nach Südafrika findet nach zwei Absagen wegen der Corona-Pandemie im dritten Jahr endlich statt. Neben der Stammbesetzung (Sabine und ich) sind meine Tochter Jasmin mit Mann Dirk, den Kindern Linus (13), Moritz (11) und Pauline (7) sowie die Familie meines Sohnes Thomas mit Frau Charlotte und Baby Maja (9 Monate) mitgereist. Mit dieser Reise geht für mich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der folgende Bericht wird durch Paulines Tagebuch in Bildern bereichert.
Ankunft (14.10.22)
Für den Abflug in Frankfurt hat Sabine zum ersten Mal Holiday-Parken (82 €) gebucht. Das neue Parkhaus befindet sich hinter Terminal 2. Mit der S-Bahn ist man in 2 Minuten am Terminal. Eine gute Alternative.
Der Abflug im Terminal Z ist entspannt. Bei der Lufthansa hat sich einiges geändert: Keine Auswahl mehr beim Abendessen, zum Frühstück gibt es nur noch ein kaltes trockenes Sandwich, die Auswahl an kostenlosen Getränken ist stark eingeschränkt. Das sah schon mal besser aus. Trotzdem kommen wir pünktlich um 8.30 Uhr in Johannesburg an. Die Bargeldbeschaffung am ATM und der Kauf und die Installation der SIM-Karten (14 Tage Telefon und 2GB Daten für 185 Rand) sind wie immer schnell und problemlos erledigt.
Bei den Autovermietungen (Hertz und Woodford) gibt es dann die erste böse Überraschung. Bei der Abgabe erwähnen wir beiläufig, dass wir noch die Papiere für den Grenzübertritt nach eSwatini benötigen. Wir erfahren, dass wir diese vorher hätten beantragen müssen. War unser Fehler, denn bei der letzten Anmietung (Avis) war das nicht nötig. Bei Thrifty hätten wir Autos mit der entsprechenden Genehmigung bekommen, aber eine Stornierung bei Hertz und Woodford war nicht mehr möglich. Die einzige Möglichkeit war, die Route umzuplanen. Die ersten 3 Tage in eSwatini mussten ersatzlos gestrichen werden. Die Anzahlung wäre verloren gewesen. Wir informierten die Unterkunft in Milwane, die großzügig auf die restlichen 50% verzichtete und sogar anbot, die Anzahlung abzüglich einer kleinen Bearbeitungsgebühr zurückzuerstatten. Inzwischen ist die Rückerstattung abzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 12 € erfolgt. Eine sehr großzügige Geste des Milwane Wildlife Sanctuary. Wir werden auf jeden Fall noch einmal dort einen Stopp einlegen.
Zwischenstopp in Ermelo (15.10.22)
Wir buchen per booking.com eine Unterkunft in Ermelo, weil wir nicht riskieren wollen, nachts fahren zu müssen. Nach einer Stunde Fahrzeit legen wir einen Einkaufs- und Lunchstop in einem großen Einkaufszentrum in eMalahleni (Witbank) ein. Die Highveld Mall ist riesig. Wir parken direkt vor dem Trakt mit den Restaurants und entscheiden uns für Spur. Es gäbe noch Nando‘s, Ocean Basket, Muggel & Bean und Panzarotti in unmittelbarer Nähe. Es ist viel los, aber wir finden noch einen Tisch im 1. Stock. Die Getränke kommen schnell, das Essen dauert. Die Kinder fallen fast um vor Hunger. Um das Warten zu verkürzen, gibt es noch je einen Safarihut für Moritz (in blau) und Pauline (natürlich in rosa) von Opa Klaus. Als endlich Burger und Steaks geliefert werden, gibt es kein Halten mehr. Gesättigt durchlaufen wir die Mall bis zu pick‘n pay. Die Frischetheke ist bereits leergekauft. Wir suchen das Nötigste für ein Abendessen und finden nach langem Suchen auch Schinken und Salami.
Bei der Weiterfahrt nach Ermelo erleben wir ein heftiges Gewitter mit Starkregen und heftigen Blitzen, kommen aber trotzdem vor Einbruch der Dunkelheit im Khokhamoya Gästehaus, Ermelo, an. Die Zimmer sind nicht sehr geräumig, aber sauber. In der communal-kitchen können wir unser erstes Abendessen zubereiten. Die Hosts sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Als "Ersatzunterkunft" für eSwatini buchen wir über booking.com 2 Tage Glamping bei Africamp White Elephant im Game Reserve Pongola. Damit liegt gesamte Route fest. Unten könnt ihr sie sehen.
Glamping im Pongola Game Reserve an den Ufern des Lake Josini. (16. - 17.10.22)
Nach kurzem Tankstopp in Piet Retief, knapp 4 Stunden und vielen Überholmanövern (mindestens 20 Kohle-Trucks) kommen wir am Southgate des Pongola Game Reserves an. Unkomplizierter Empfang am Gate und die letzten 9 km Sandstraße bis zum Ziel lassen uns um 15:00 Uhr in der Rezeption einlaufen.
Unterwegs genießen wir schon den Ausblick auf den Jozini-See, einige Impalas und Giraffen. Der Lake Jozini ist ein Stausee in den Lebombobergen. Der größte Teil des Sees liegt auf dem Gebiet von Südafrika, die nördliche Spitze des Sees ragt hinein in die Südspitze von eSwatini. Er ist ungefähr 15 km lang. Das mit dem Stauseeprojekt beabsichtigte große Bewässerungssystem für Agrarflächen konnte nie vollständig umgesetzt werden. Der Rückgang des Preises für Zucker hat das Vorhaben weitgehend unwirtschaftlich werden lassen. Es existieren lediglich 3000 Hektar bewässerte landwirtschaftliche Nutzflächen. Entlang des Seeufers befinden sich heute mehrere Hotels und Lodges sowie das Pongola Game Reserve, das zahlreiche Tierarten (u. a. Büffel, Elefanten und Nashörner) beheimatet.
Unsere "Heimat" für die nächsten 2 Tage ist das Africamps White Elephant Safaris, in einer privaten Sektion des Parks.
Die Africamps at White Elephant Safaris gehören zur "neuen" Art des Campings, wo Camping-Feeling mit einem leichten Hauch von Luxus aufgewertet wird. Wir schlafen in den Zelten 10 und 11, die jeweils auf einer hölzernen Plattform montiert sind und etwa 100 m auseinander liegen. Zu jedem Zelt gehören 2 Schlafzimmer mit direktem Zugang zum Badezimmer, eine gut ausgestattete Küche mit offenem Kamin und einer Klimaanlage. Durch Öffnen der vorderen Zeltwand wird das Wohn/Esszimmer in die Veranda integriert. Auf der Veranda lädt der gemauerte Grill zum Braai ein. Der Kühlschrank für das Grillgut steht direkt daneben. Als Schmankerl darf der "Hot Tub" gesehen werden, ein hölzerner Bottich, dessen Wasser mittels Feuerholz auf die gewünschte Badetemperatur gebracht wird. Die Kinder und ich haben das natürlich ausprobiert.
Kaum ausgepackt, finden sich alle am Pool hinter der Rezeption ein. Die Kinder planschen, die Erwachsenen planen das abendliche Grillen. Nach Steak, Bourewors, Kartoffeln und Salat fallen wir um 20:30 Uhr ins Bett. Welcome home, African Mood!
Eric, unser Guide, holt uns kurz vor 7 Uhr mit dem üblichen offenen Safari-Fahrzeug ab. Auf der Fahrt zum Bootssteg begrüßen uns bereits Impalas, Warzenschweine und Giraffen.
Nach der obligatorischen Begrüßung mit Warnhinweisen tuckern wir an der Kwazi-Lodge vorbei über das Wasser. Zunächst kommen uns nur Reiher und andere Vögel vor die Linse. Erstes Highlight am Flussufer - Krokodile. Wir bewegen uns weiter Richtung Pongola Nature Reserve. Plötzlich tauchen Nashörner und Zebras auf. Die Nashörner, 9 an der Zahl, grasen direkt am Ufer. Leider ist die Sicht durch Akazienbüsche für die Kameras etwas versperrt. Im April gab es Starkregen mit Überflutungen. Das ursprüngliche Ufer ist immer noch überflutet.
Ein weiteres Highlight erwartet uns nach der nächsten Flussbiegung. Auf wenigen Quadratmetern stehen einige Yellow-Billed Storks, Marabus und ein Goliath Heron neben mehreren Krokodilen. Etwas weiter weg grast eine Herde Gnus, aus den Bäumen ragen drei Giraffenköpfe heraus.
Der letzte Stopp gilt den Hippos. Zwar wieder kein Schnappschuss eines gähnenden Bullen, dafür aber viel Bewegung in der Gruppe. Unser Foto-Jagdtrieb ist für heute gestillt.
Gestärkt nach Rührei mit Speck geht es wieder zum Pool. Die Früchte des Leberwurstbaumes interessieren vor allem Pauline.
Mittags wollen wir auf legalem Weg die Umgebung erkunden. Deshalb fahren wir gemeinsam mit Thomas, Charlotte und Maja zur Nkwasi Lake Lodge oberhalb des Flussufers und haben dabei unseren privaten Gamedrive😉.
Restaurant und Bar sind riesig. Wir sind die einzigen Gäste. Entspannt lassen wir uns unser Mittagessen mit frisch gezapftem Castle schmecken. Der Blick auf den Fluss ist atemberaubend.
Das Abendprogramm ist mit Grillen, Hot Tub und Skorpionsuche gefüllt.
Linus, Moritz und Pauline plantschen mit Opa Klaus in dem doch eher lauwarmen Wasserbottich. Ein Bündel Holz war zum Aufheizen zu wenig.
Dirk, Klaus und die Kids gehen mit der Schwarzlichtlampe noch auf Skorpionsuche. Moritz stellt sich als Supersucher heraus. Es sind mehr Skorpione in den alten Bäumen als wir vermutet hatten. Dirk konnte zum Glück einige Exemplare fotografisch festhalten.
Sodwana Bay (18.10.22)
Der Weg zu unserer nächsten Destination, Sodwana Bay, führt in westlicher Richtung um den 15 km-langen Jozini-Stausee herum. Die Straße schlängelt sich um Hügel und Berge und bietet das ein ums andere Mal spektakuläre Ausblicke. Über einen kleinen Pass geht es zuerst nach Jozini, einem typisch afrikanischen Ort, wuselig und bunt.
Dann kommt endlich die Sandpiste. Vorbei an Zuckerrohrplangen und Dörfern fahren wir 2 Stunden bis Mbazwana, dem letzten größeren Ort vor Sodwana Bay. Die Landschaft hat sich inzwischen gewandelt. Rechts und links der Straße türmt sich der weiße Dünensand, nur noch von Eukalyptusplantagen unterbrochen.
Im Ort Sodwana Bay schickt uns google-maps Richtung Reef Teach statt nach Sodwana Bay Lodge. Es kam uns gleich seltsam vor, weil nirgends ein Wegweiser zur Lodge stand. Die Wege werden immer tiefsandiger und bevor wir uns versehen, hatte sich der Vito mit Jasmin, Dirk und den Kindern schon festgefahren. Mit unserem Fortuner waren wir gerade noch durchgekommen.
Mit einheimischer Schiebe-Unterstützung und mehr Gas geht es zur Hauptstraße zurück. Kleine Scheine wechseln den Besitzer und mit einem kleinen Abenteuer mehr im Gepäck erreichen wir fünf Minuten später die Ferienanlage. (So trägt auch Google was zum Einkommen der Einheimischen bei.)
In dem Resort Sodwana Bay Lodge hat man die Wahl eines von 21 frei vermietbaren Häusern direkt zu buchen oder die in Privatbesitz befindlichen großen oder sehr großen Häuser direkt über die Besitzer oder über booking.com anzumieten. Wir buchen Haus 34 (siehe Karte oben) über booking.com. Es gehört mit einer Wohnfläche von 300m2 zu den Größeren Unterkünften. 4 Schlafzimmer, 3 Bäder, 2 Terrassen und ein riesiger Wohn/Ess-Bereich lassen keine Wünsche offen.
Die Kinder testen den Sandwich-Maker, dann geht‘s an den Pool.
Jasmin, Linus, Klaus und ich fahren zwischenzeitlich zum Strand. Auf halber Strecke gibt es einen Roadblock. Zum Glück lassen sie uns ohne Kontrolle passieren. Führerschein und Ausweis liegen nämlich "diebstahlsicher" zuhause auf dem Nachttisch. Am Parkeingang kann sich Klaus natürlich auch nicht ausweisen. Ein paar dumme Sprüche später sind wir durch und parken.
Der Sandstrand ist menschenleer. In einiger Entfernung lassen sich ein Kiosk und schattenspendende Zeltdächer erkennen. Das Abendessen genießen wir im resorteigenen Restaurant "Leatherbacks" .
The Beach (19.10.22)
Mit Sack und Pack ziehen wir gegen 10:00 Uhr zum Strand. Viel mehr Trubel als am Vortag. Taucher kommen und gehen mit ihren Schlauchbooten. Traktoren ziehen die Boote auf den Trailern die Düne hoch zum Camp.
Die Jungs werfen sich in die Wellen, wir erklimmen die Düne, scheuchen Krabben und genießen den Schoko-Milchshake nach Fischburger und Wrap. Maja hat ihren ersten Meerwasser-Kontakt. Sie paddelt etwas und scheint sich sehr wohl zu fühlen. Es ist wolkenlos und mehr als 30 Grad. Bei Linus reicht das für einen kleinen Sonnenbrand. Gegen 14:00 Uhr kommen die Hochseeangelboote rein. Um 14:30 Uhr ist der Strand wieder einsam wie tags zuvor.
Im Anschluss füllen wir in Mbazane noch unsere Vorräte auf. Ein echter local Spar. Es ist sehr viel los und die Fleischtheke bietet von Hühnerkrallen über Rindernieren alles was man braucht😉. Moritz bekommt von Opa einen neuen Safarihut. (Der erste war bereits nach einem Tag "verschwunden".)
Leisure Time (20.10.22)
Heute lassen wir es gemütlich angehen, fahren zum Einkaufen und gehen am Nachmittag zum Eisessen in das gegenüberliegende Café Frederick. Mit dem Inhaber hatten wir interessante Gespräche über deutsche Orte, u.a. Stuttgart, die er schon besucht hatte. Er war in seiner Jugend wohl Kunstflieger und hat weltweit an Wettbewerben teilgenommen.
St. Lucia – Sunset Lodge (21.10.22)
Auf der kurzen Fahrt von Sodwana Bay nach St. Lucia legen wir im Städtchen Hluhluwe einen Einkaufsstopp ein.
Um die Fahrt etwas abwechslungsreicher zu machen, fahren wir von der N2 auf die R22 ab durch das uMkhuze’s Ophansi Gate in den iSimangaliso Wetland Park. So können wir auf dem Weg nach St. Lucia bereits einige Tiere sehen. Kurz vor dem Parkeingang versorgen wir uns in einem "Farmstall" noch mit einer Kiste frischen Ananas (10 Stück, 6 €) und lokalem Kaffee. Gegen 15:00 Uhr kommen wir in der Sunset Lodge, St. Lucia, an.
Die Lodge liegt ganz am Ende der Hauptstraße. Sehr ruhig aber trotzdem fußläufig zum Ortszentrum. Wir beziehen unsere 3 Holzhäuser, jeweils mit kleiner Veranda, Küche, Wohn/Esszimmer und 1 bzw. 2 Schlafzimmern. Das Prunkstück der Anlage ist der sehr ansprechende Pool, der von den Kindern intensiv genutzt wird.
Über das Abendessen brauchen wir uns nicht den Kopf zu zerbrechen. Ein deutschstämmiges Paar aus Johannesburg empfiehlt uns den Ocean Grill, deren Linefish wirklich frisch vor Ort gefangen wird. Die Besitzer fischen selbst. Alle anderen Lokale verwenden TK-Ware aus Durban oder Kapstadt. Auf dem Weg zum Restaurant sehen und "fangen" die Kinder endlich die lang ersehnte Boomslang. Sie lag tot auf der Straße. Kein Grund sie nicht näher in Augenschein zu nehmen.
Rainy Day (22.10.22)
Schon beim Aufstehen regnet es in Strömen. Die Wetterprognose ist leider eingetroffen.
Als Regen-Alternative haben wir einen Besuch im Crocodile-Research-Center eingeplant . Es ist eine Forschungsstation direkt neben dem Gate nach Cape Vidal und dient nur Forschungszwecken, ist spendenfinanziert und nicht mit einer kommerziellen Krokodil-Farm zu verwechseln. Es beherbergt so ziemlich alle Krokodil-Arten. Da Krokodile in KwaZulu-Natal geschützt sind, werden Problemkrokodile eingefangen und hier untergebracht. Ein kleines Zuchtprogramm sorgt für Nachwuchs, der immer mal wieder ausgewildert wird. Die Fütterung findet tatsächlich 30 Minuten früher statt als im Prospekt angegeben.
Um 13:15 Uhr sind wir dort. Die Führung durch einen Ranger ist informativ und kurzweilig. Als Höhepunkt sind wir bei der Fütterung dabei. Trotz des strömenden Regens halten wir bis zum Schluss durch. Zum Abschluss dürfen Moritz und Pauline noch ein Baby-Krokodil halten. Das Maul war sicherheitshalber mit einem Gummiband "gesichert".
Gut durchnässt fahren wir zurück in die Sunset-Lodge, ziehen etwas Trockenes an und fahren zum Ski-Boat Club. Dort schlagen wir uns, mit Blick auf den Strand, den Bauch mit Pizza und Seafood-Platter voll.
Die vorgesehene Wanderung über den Boardwalk streichen wir wetterbedingt ersatzlos.
Cape Vidal (23.10.22)
Cape Vidal erreichen wir nach etwa 20 km Fahrt in den iSimangaliso-Wetland Park, ausgezeichnet als UNESCO Weltkulturerbe. Der besondere Reiz ist die einzigartige Mischung aus Busch- und Stranderlebnis. Im Inland liegt die faszinierende Natur- und Tierwelt des Greater St. Lucia Wetland Park, mit Büffeln, Krokodilen und Antilopen, während am Strand die Wunderwelt des Indischen Ozeans auf uns wartet! Bei der Anfahrt entdecken wir eine Gruppe Hyänen, die direkt neben der Straße an einem toten Nilpferd knappern. Sie ziehen sich zwar zurück, lassen uns aber die Chance auf ein paar schöne Schnappschüsse.
Die Bucht von Cape Vidal ist eine beliebte Schnorchel-Destination, aber auch Angler, Taucher und Reisende, die einen Rückzugsort am einsamen Strand suchen, sind hier richtig.
Low Tide ist um 8:26 Uhr. Um 8 Uhr sind wir bereits mit Dirk und den Kindern am Strand. Das Thermometer zeigt 21 Grad an. Ausgestattet mit Schnorchel und Brillen schwimmen wir zu den Felsen. Im
glasklaren Wasser schwimmen wir mit Fischen verschiedener Farben und Größen. Es macht richtig Spaß und das Wasser ist herrlich. Opa Klaus hat erstmals ein Erfolgserlebnis beim Schorcheln. Die neue Taucherbrille ist dicht! Er muss kein Wasser schlucken.
Zwei Stunden später trifft Maja mit Charlotte, Thomas und Jasmin ein. Auf dem Rückweg legen wir noch einen Stopp in Mission Rock Beach ein. Der Name Mission Rocks stammt von einer ehemaligen katholischen Missionsstation, die dort im Jahr 1888 gegründet worden war. Vom Parkplatz gelangt man über einen schmalen Pfad durch die hohen bewachsenen Dünen zum schmalen Strand. Bei Ebbe liegen die vorgelagerten Felsen frei und in den zurück bleibenden Tümpeln kann man zahlreiche kleine Meeresbewohner entdecken. Bei Flut branden die hohen Wellen an die Felsbarriere, was ebenfalls sehr beeindruckend ist.
Abends testen wir das Restaurant John Dory. Wegen der "reglmäßigen" Stromausfälle (lockshed Stufe 3) gibt es bis 19 Uhr keine Pommes. Als Linefisch wird Dorade angeboten. Das Essen ist nicht so lecker wie im Ocean Grill, dafür wandert ein Hippo direkt an der Terrasse vorbei.
iMfolozi Bush-Lodge im Hluhluwe-iMfolozi Park (24.10.22)
Wir packen vor dem Frühstück und nutzen die Zeit um noch Vorräte im Spar zu besorgen. Zum Glück haben wir bereits etwas Erfahrung und können die Menge in etwa abschätzen. Noch schnell ein paar Dosen Bier und zwei Bündel Brennholz ins Auto. Die Kids nutzen nach dem Frühstück noch die Gelegenheit für einen letzten Poolbesuch.
Unsere Destination für die nächsten 3 Tage ist der Hluhluwe-iMfolozi Nationalpark im Herzen des Zululandes. Aufgrund seiner Proklamation im Jahre 1895 ist er das älteste Tierreservat Südafrikas. Die beiden Parks Hluhluwe und iMfolozi wurden 1989 zusammengelegt. Eine Regionalstraße trennt die Parkhälften zwar immer noch, es gibt aber keine trennenden Zäune mehr. Der Park umfasst nun 96.000 Hektar und beheimatet neben den Big 5 eine Vielzahl an weiteren großen Tieren, wie Giraffen, Antilopen und Zebras als auch viele kleinere Tiere wie zum Beispiel eine große Vielfalt an Vogelarten. Seine weltweite Anerkennung verdiente sich der Park durch das in den 1950er und 1960er Jahren durchgeführte und bis heute laufende Schutzprogramm für die vom Aussterben bedrohten Breitmaulnashörner. Mittlerweile leben wieder ca. 1.250 Breitmaulnashörner in diesem ehemaligen Jagdrevier des Zulukönigs Shaka. Ebenso wie ca. 300 Spitzmaulnashörner, 200 Löwen, 80 Leoparden, 700 Elefanten und 5.500 Büffel. Auf 230 km gut befahrbaren Sand- Schotter- und Asphaltstraßen bieten sich eigenständige Gamedrives an.
Die Fahrt zum Gate dauert keine Stunde. Doch wir müssen zum Check-in ins Mpila-Camp und fahren von dort noch einmal 25 Minuten bis zur wirklich sehr abgelegenen Bushlodge, sodass es bereits 14 Uhr ist bis wir unsere Unterkunft erreichen. Inzwischen schüttet es wie aus Eimern. Auf der Sandstraße haben sich tiefe Pfützen und kleine Wasserläufe gebildet. Im strömenden Regen beziehen wir unsere Unterkünfte. Bis wir alles aus- und eingeräumt haben, sind wir klatschnass. So plötzlich wie er begann, hört der Regen wieder auf. Innerhalb kürzester Zeit ist alles abgetrocknet und die Sonne scheint.
Die Bushlodge ist auf dem Steilufer zum Umfolozi-River errichtet und bietet herrliche Flussblicke. Eine hölzernen Beobachtungsplattform lädt zum gemütlichen Landschafts- oder Tierbeobachten ein. Die Anlage ist nur mit einem elektrischen "Elefantenzaun" gegen unerwünschte Besucher geschützt. Antilopen und andere "Kleintiere" haben freien Zutritt. Untergebracht sind wir in Safari-Zelten mit gemauerten Wänden und Zeltdach. Wir mussten 5 Häuser buchen, weil pro Unterkunft nur 2 Personen zugelassen sind. Jedes der Häuser ist mit Bad und eingerichteter Küche ausgestattet. Bewohnt haben wir nur 4 Einheiten, da Pauline lieber bei den Eltern schlafen wollte. Für größere Gruppen gibt es ein "Conference-Center" mit größerer Küche, großem Essbereich und Wohnzimmer mit Ledersesseln, Fernseher, Beamer, etc. Weil wir die größte Gruppe waren (außer uns waren nur noch 2 oder 3 Häuser vermietet), durften wir das Conference-Center unentgeltlich mitbenutzen. Zum gemeinsamen Kochen und Essen war das ideal. Morgens kam sogar eine Spülfrau, die in der Küche wieder für Ordnung sorgte.
Der Nachmittagsdrive beschert uns viele Tiere (Elefanten, Nashörner, Giraffen, Büffel, Antilopen, Schweine, Geier, Adler). Mehrmals müssen wir blockierenden Elefanten und Nashörnern die Vorfahrt gewähren. Löwen sehen wir leider nicht.
Dirk ist bereits mit Feuermachen beschäftigt als wir zurückkommen. Auf dem Grill landet frischer Thunfisch (hatten uns die holländischen Nachbarn aus der Sunset Lodge geschenkt) und Hähnchen. Die diesmal fast schon obligatorische Skorpion-Jagd rundet den Tag ab.
Early Bird (25.10.22)
Klaus hat für 6:00 Uhr den Game-Drive angesetzt. Wir sind früh auf und checken mit einer Tasse Kaffee das Flussufer. Die Morgenstimmung mit dem ganz besonderen Licht gefällt uns wie immer ganz besonders.
Alle fahren mit und auch Maja ist für die Safari gerüstet. Kaum im Auto schläft sie nach dem ersten Schaukeln wieder ein. Moritz und Pauline haben wieder ihre Plätze in der dritten Reihe des Fortuners bezogen.
Wir nehmen den Weg Richtung Mpila um dann den nördlichen Loop zu fahren. Fahrzeit ungefähr 2 Stunden. Nach Auskunft des Rangers hätten wir dort die beste Chance auf eine Löwensichtung.
Die Strecke ist zunächst wie ausgestorben. Nur Impalas säumen die Straße. Dann treffen wir wieder die Gruppe Giraffen von gestern. Einziges Highlight sind die verschiedenen Geier und Adler, die auf den toten Elefantenbäumen sitzen. Wir fahren hinter einem offiziellen Guide her. Ein Nashorn von hinten, mehr gibt es auch für die Bezahlkundschaft nicht. Wir stoppen kurz am Viewpoint und treten mit einem kleinen Loop die Heimreise an.
Die Landschaft ist von toten Bäumen geprägt, die zwischen den grünen Akazienbüschen herausragen. Am einem Wasserloch haben sich mehrere Nashörner und eine Gruppe Giraffen versammelt. Zwei Giraffen führen einen kleinen Kampf aus. Gegenseitig schlagen sie sich die Hörner auf das Hinterteil, die langen Hälse knallen gegeneinander. Pauline ist erschüttert, dass ihre Lieblingstiere auch streiten können.
Zuhause angekommen gibt es erst mal Frühstück. Die geplante Fahrt zum Hilltop-Camp verschieben wir auf morgen. Die Kinder sind kaputt und brauchen eine Pause.
Zum Mittagessen fahren wir zum Centenary Centre. Hier wird das Schutzprgramm für die Nashörner detailliert vorgestellt. Zudem befindet sich hier ein schöner Künstlermarkt „Vulamehlo“ und ein kleines Restaurant. Bei 34 Grad relaxen wir im Garten. Die Kinder nutzen die Gelegenheit zum Souvenierkauf.
Zurück im Camp sehen wir eine gewaltige Unwetterfront heraufziehen. Als der Sturm losbricht befinden wir uns bereits in den Betten. Mehr als eine Stunde "genießen" wir aus dem Bett wolkenbruchartigen Regen und fast pausenloses Blitzen und Donnern. Wir sind nicht sicher, ob die Zeltkonstruktionen das überstehen. Die Blitze erleuchten alles taghell, aber die Konstruktionen halten. Außer einigen umgestürzten Metallstühlen auf den Terrassen gab es keine Schäden. Der Ranger sagt uns, dass dies der heftigste Sturm war, den er jemals erlebt hat.
Farm in den Bergen (27.10.22)
Um den Rückweg zum Flughafen etwas entspannter anzugehen, (mit den Kindern wäre eine Fahrt von mehr als 8 Stunden nicht gut möglich), legen wir 2 Übernachtungen in der Wetlands Game Lodge, Wakkerstroom, ein. Die Anfahrt, nach google-maps 3,5 Stunden, stellt sich als ziemlich beschwerlich heraus. Kein Asphalt und riesige Schlaglöcher bremsen unser Reisegeschwindigkeit deutlich. Unterwegs verlieren wir das Auto mit Dirk und Co. Sie biegen irgendwo anders ab als wir. Unsere Hoffnung, dass sie den besseren Weg gewählt haben, erfüllt sich nicht. Sie kommen ungefähr 10 Minuten nach uns am Tagesziel an. Ein Schlagloch hat eine Felge so beschädigt, dass Dirk noch einen Reifen wechseln muss. Den Schaden übernimmt unsere Vollkasko ohne Selbstbeteiligung.
Die Lodge, eigentlich eine riesige Farm mit dem Schwerpunkt "Zucht von Rennpferden" liegt sehr ruhig und abgeschieden auf etwa 1800 m in den majestätischen Wetlands Bergen. Eine Vielfalt von Antilopen, Zebras, Vögeln können in den Graslandschaften und Feuchtgebieten beobachtet werden. Es werden Pirschfahrten angeboten, die wir aber nicht nutzen. Wir wollen den Urlaub einfach gemütlich ausklingen lassen.
Das Städtchen Wakkerstroom in 6,5 km Entfernung besuchen wir natürlich. Es gibt einige originelle Läden, die wir uns anschauen. Die Bäckerei bietet leckeres Frühstück an, das wir am Abreisetag gerne in Anspruch nehmen.
Wir hatten die günstigsten Zimmer gebucht. Auf Anfrage hat uns der Besitzer ein kostenfreies Update ins "Mansion House" zur Verfügung gestellt. Dort waren wir unter uns und sehr komfortabel untergebracht.
Die Aktivitäten beschränken sich auf Spaziergänge und einen Besuch der 20 trächtigen Stuten. Pauline darf beim Striegeln helfen. Eine eigene Bar und ein fast privates Restaurant, außer uns war nur ein Pärchen eingebucht, geben uns das Gefühl, dass sich alles um uns dreht. Neben dem Restaurant entdecken die Jungs im Veranstaltungssaal ein Pool-Billiard. Sie dürfen kostenlos und unbegrenzt spielen und sind damit 2 Tage gut beschäftigt.
Fahrt zum Airport (29.10.22)
Bei der Fahrt zurück zum Flughafen verlassen wir uns nicht auf google-maps sondern folgen dem Ratschlag der Gastgeber. Wir nehmen den etwa 50 km längeren Weg, erst Richtung Norden, dann wieder auf die Autobahn bis zum Airport. Wir fahren entspannt und ohne Schlaglöcher. Gegen 15:00 Uhr kommen wir im Flughafen an. Die Rückgabe der Autos ist problemlos.
Der Flug, wieder mit eher schlechtem Essen, ist unspektakulär und landet pünktlich in Frankfurt.