Eine Genussreise zur "Mother City", einer der schönsten Städte der Welt
Kapstadt
Relativ spontan haben wir auf den Vorschlag unserer Freunde Uschi und Uwe reagiert, einmal gemeinsam nach Kapstadt zu reisen. Unsere Reiseberichte über faszinierende Landschaften, tolle Menschen, leckeres Essen, unglaubliche Weine und himmlische Golfplätze hatten sie neugierig gemacht. In den Herbstferien 2023 war es dann soweit. Turkish Airways brachte uns am 13.10. von Luxemburg mit Zwischenstopp in Istanbul in 15 Stunden in die "Mother City". Uschi und Uwe folgten am Montag von Frankfurt. Auf der Karte habe ich die Orte markiert, die wir unterwegs besucht haben.
Kapstadt, die älteste und zweitgrößte Stadt Südafrikas (3,7 Mio. Einwohner), steht immer ganz oben auf der Liste der schönsten Städte. Vom imposanten Tafelberg bietet sich ein atemberaubender Blick auf Stadt und Hafen, eingerahmt von weißen Stränden. Zwei Weltkulturerbestätten, das liebliche Weinland, unberührte Naturreservate, ein sehenswerter Botanischer Garten und die quirlige Waterfront warteten darauf, von uns (neu) entdeckt zu werden.
Die Küstenstadt ist umgeben von zwei Meeren und einer beeindruckenden Berglandschaft. Ein abwechslungsreiches Paradies für alle, die Action suchen. Kulturell und kulinarisch vereint die Kapregion die aufregendsten Einflüsse Afrikas.
Kapstadts strategische Lage an der Südspitze des afrikanischen Kontinents hat seit mehr als 600 Jahren Besucher nach Kapstadt gelockt, die im Laufe der Jahrhunderte alle zu der einzigartigen Mischung von Kulturen beigetragen haben, die das heutige moderne Kapstadt ausmacht.
Nach unserer Ankunft am Flughafen fahren wir mit einem kleinen Mietwagen direkt zu unserer Freundin und Ex-Kollegin Gaby, die uns ihre Ferienwohnung angeboten hat.
Die Lage, am Stadtrand von Vredehoek, am Fuß des Tafelbergs, ist für uns ideal. Gleich um die Ecke, 5 Minuten Fußweg, liegt das Deer Park Café, das wir bereits aus vorherigen Besuchen gut kennen.
Die Wartezeit bis zur Ankunft von Uschi und Uwe am Montag nutzten wir für zwei Golfrunden. Sonntags genossen wir Erinvale in Somerset-West und montags kam uns die Nähe des King David Mowbray zu unserer Unterkunft sehr gelegen.
Das sonntägliche Dinner nehmen wir im Café Paradiso ein, das seit seiner „Entdeckung“ vor einigen Jahren zu unseren Favoriten zählt. Mittlerweile ist es bei Tripadvisor zur Nr. 64 (von 891 Restaurants in Kapstadt) aufgestiegen. Wie man am Foto unschwer erkennen kann, hat es auch dieses Mal wieder geschmeckt. Uschi und Uwe kamen am Montagnachmittag an. Sie mieteten eine Wohnung im 14. Stock der markanten "Tampon Towers" (Disa Park). Diese weithin sichtbaren Blickfänge, erbaut im brutalistischen Stil, trotzen bekannten Architekturnormen mit ihrer rohen Betonästhetik". Inzwischen sind die drei Türme sehr in die Jahre gekommen und der Beton bröckelt überall. Die Apartments in Tower 3 (Silverstream) sind fast alle über AirBnB buchbar. Auch wenn die Fenster klapperten und der Wind den Turm in Schwingung brachte - die Aussicht auf Hafen und Stadt war bombastisch.
Die City
Bei mehreren Spaziergängen in der Stadt blieben Eindrücke von der touristisch stark frequentierten Waterfront ebenso haften wie Blicke von der Red Rooftop Bar (Radisson Hotel) oder dem Sonnenuntergang, genossen von der Terrasse des hippen Restaurants Mantra Café in Camps Bay. Und während wir den Bay Harbour Market in Hout Bay testen, erkunden Zürkers die Kaphalbinsel mit einem Stopp am Kap der guten Hoffnung, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents.
Tafelberg
Beim ersten Besuch in Kapstadt gehört der Tafelberg zum Pflichtprogramm. Der Wetterbericht kündigte die klare Sicht direkt für den zweiten Urlaubstag an. Wir ermutigen Uwe umgehend Tickets zu buchen. Trotz Onlinetickets (fast lane🤣), müssen wir eine Stunde anstehen. Der grandiose Rundblick, kombiniert mit einer ausgedehnten Wanderung, entschädigte uns dafür. Danke für die Einladung.
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Besuch im "Two Oceans" Aquarium
Thalita, die Tochter von Gaby und Alan, ist Meeresbiologin und arbeitet im „Two Oceans Aquarium“ in einem Schildkrötenprojekt. Sie ist auf Meeresschildkröten spezialisiert und engagiert sich seit Jahren für den Schutz dieser gefährdeten Spezies. Ihr Angebot für eine private Führung haben wir gerne wahrgenommen und waren total begeistert. Das Aquarium ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mit den Zusatzinfos von Thalita war der Nachmittag zweifelsfrei eines unserer Highlights. Der Raum für Schulklassen, mit Meeresbiologie zum Anfassen hat uns, auch berufsbedingt, zusätzlich beeindruckt.
Hermanus
Die östliche Exkursion führt uns 120 km nach Hermanus. Als Besonderheit lassen sich dort von der Steilküste aus Südkaper-Wale beobachten. Sie tummeln sich mit ihren Jungen in der Bucht, manchmal bis zu 150 Exemplare.
Der hochklassige 27-Loch-Golfplatz (tolle Club-Polos im Proshop ;-) und die Auswahl an Restaurants sind weitere Gründe für einen Abstecher nach Hermanus. Zum Dinner wählten wir wieder das "Rock", das leider gegenüber unseren früheren Besuchen qualitativ nachgelassen hat. Aber kein Problem, wir genießen den Abend in unserer hippen Wohnung "Perla" und bedauern hier nicht länger gebucht zu haben.
Eine Wanderung auf dem, teilweise mit hölzernen Stegen befestigten Klippenpfad "Cliff Walk", rundet das Wal-Erlebnis am nächsten Morgen perfekt ab. Er führt am Meer entlang durch Fynbosvegetation und Felsformationen, vorbei an kleinen Buchten und Badestränden mit Blick auf Meer und Wale.
Bettys Bay
Auf dem Rückweg nach Kapstadt wollten wir noch bei den Pinguinen in Bettys Bay vorbei. Zum Glück sind nur wenige Touristen unterwegs und wir können die kleinen Stinker in aller Ruhe beobachten. Aufgrund heftiger Unwetter vor einigen Wochen ist der Clarence Drive gesperrt und wir müssen auf der N2 zurück.
In Sommerset West, am Ostrand von Kapstadt, legen wir einen Stopp im Weingut Morgenster ein. Die angebotene Weinprobe hat uns so begeistert, dass Morgenster ab sofort ins Portfolio unserer Lieblingsweine aufgenommen ist.
Langebaan
Der zweitägige Ausflug an die Westküste führt uns nach Langebaan. Es ist unser 3. Besuch im malerischen Küstenort. Wir übernachten wieder auf dem Weingut Olive Acres und erfahren vom Besitzer Rodney, Interessantes über Weinanbau und die Produktion von Olivenöl. Eine kleine Weinverkostung ist inklusive.
Zum Essen wollten wir Uschi und Uwe einen Besuch im Restaurant „The Strandlooper“ nicht vorenthalten. Die 10 Gänge, alle im Freien am offenen Feuer zubereitet sind wie immer super. Während der Essenspausen lauschen wir der originellen Gitarrenmusik, lassen wir uns von den hohen Wellen begeistern oder ruhen aus.
Am nächsten Morgen treten Sabine und ich zum freundschaftlichen Wettkampf auf dem Golfplatz Langebaan an. Das Platzdesign stammt, wie so oft in SA, von der Golfikone Gary Player. Wir starten früh, weil ab 11 Uhr der Seewind ein Spielen fast unmöglich oder zumindest unverhältnismäßig schwer macht.
Uschi und Uwe nutzen die Zeit, um sich im nahen Buffelsfontein Game & Nature Reserve ein paar Tiere anzusehen. Mit Stopps in der Darling Brauerei und am Bloubergstrand geht’s zurück nach Vredehoek.
False Bay
Nach einer entspannten Runde Golf auf dem Clovelly Golf Course, genehmigen wir uns ein opulentes Mahl im Live Bait in Kalk Bay. Die "Fishplatter" ist sehr lecker, für südafrikanische Verhältnisse aber völlig überteuert. Entschädigt werden wir von tosenden Wellen, die direkt an unser Fenster schlagen und lustigen Seelöwen auf dem Pier.
Weingenuss
Da im Wein angeblich die Wahrheit liegt, widmen wir uns bei unseren Ausflügen in die umliegenden Weingebiete hauptsächlich der Wahrheit.
Vor der Weinprobe im Groot Constantia Estate, dem ältesten Weingut Südafrikas, Hoflieferanten Napoleons III und Bismarcks, schauen wir noch beim National Botanical Garden, in Kirstenbosch, vorbei. Neben der immensen Pflanzenpracht ziehen ein paar junge Eulen die Blicke der Besucher auf sich.
Beim Besuch im Weingut von Ernie Els, gelingt mir auf der Terrasse ein Hole-in-One per Chip-in. Auf die Prämie, eine Flasche Wein, mussten wir verzichten, um nicht den Essenstermin im bekannten Restaurant Guardian Peak zu verpassen. Direkt um die Ecke entdecken wir das noble Weingut UVA MIRA.
Die Golfplätze
Zum Schluss noch Infos zu den gespielten Golfplätzen mit unserer Bewertung (0-5).
Das soll uns helfen, den Überblick zu behalten.
Golfplatz | Ort | Greenfee pP | Cart | Bewertung |
Erinvale Golf&Country Estate | Somerset West | R 1050 | x | Top Zustand, schöne Umgebung 4,6 |
King David Mowbray GC | Kapstadt | R 1300 Trolley | x | mittelmäßig, direkt neben Autobahn, flach, 4,0 |
De Salze Golf Estate | Stellenbosch | R 1600 | incl | schön in die Weinberge eingebettet, leicht hügelig, guter Pflegezustand |
Paarl Golf Club | Paarl | R 795 | R 420 | schnelle Grüns, optisch ansprechend, alter Baumbestand, 4,0 |
Langebaan Country Estate | Langebaan | R 630 | x | guter Pflegezustand, Antilopen auf den Fairways, flach, nachmittags zu windig |
Clovelly Country Club | Fish Hoek | R 790 | R 560 | sehr gepflegt, gutes Layout, schöne alte Bäume, überwiegend flach 4,2 Nr.13 in SA |
Hermanus Golfclub | Hermanus | R 990 | R 290 | leicht hügelig, abwechlungsreich, 4,6, 27 Loch |