Mapungubwe, Kruger, Ind. Ozean (2016)

Erste Safarierlebnisse für Till, Kai und Christiane.

Auf dieser zweiwöchigen "easy-to-go"-Reise kombinieren wir Tierbeobachtungen und Naturerlebnisse in den Nationalparks Kruger und Mapungubwe, kombiniert mit Sightseeing in der Region um den Blyde-River Canyon  und Entspannungsphasen am Indischen Ozean (St. Lucia, Ballito).

Auf der Karte könnt ihr euch einen groben Überblick verschaffen.

Benoni

Die jetzige Tour schließt sich fast nahtlos an "Botswanas Norden" an. Hier begleitet uns Sabines Schwester Christiane mit ihren beiden Söhnen Till und Kai. Sie sind zum ersten Mal in Afrika. Deshalb haben wir ein "Crossover-Programm" zusammengestellt.

Um die Wartezeit bis zur Ankunft der Gäste in Johannesburg zu überbrücken und etwas Kraft zu tanken, haben wir uns für 4 Tage im 4-Sterne B&B "Sleepeezy Cottages" in Benoni eingemietet. Benoni ist eine Stadt mit 160.000 Einwohnern im Großraum Johannesburg mit guter Anbindung (15 Minuten) an den Flughafen Oliver Tambo

Die Besitzer der Unterkunft, Lawrence und Moira, sind vor 37 Jahren aus Blackburn bei Manchester hierher eingewandert. Lawrence ist seit 26 Jahren Mitglied im örtlichen Benoni Lake Golf Club, so dass wir natürlich auch dort eine Runde Golf gespielt haben. Außerdem spielten wir noch auf dem ca. 113 Jahre alten ERPM Golf Club und als Highlight auf dem Ebotse Links (Nr. 32 in Südafrika).  In der Bruttowertung stand es 1:1, auf dem Ebotsi habe ich mit einem Schlag Rückstand verloren. Sabine lochte nach einem verpatzten Abschlag und einem fragwürdigen Chip aus 21 Metern zum Par ein! 😂

Wir haben ein schönes Zimmer mit Blick auf den kleinen Pool. Leider haben wir die Annehmlichkeiten des Pools und des Gartens kaum genutzt. Wir waren zu beschäftigt mit Golfen, Einkaufen, Organisieren des neuen Mietwagens (Toyota Fortuner) und Essen gehen (letzteres hat deutliche Spuren an Hüfte und Bauch hinterlassen, wie man auf den Fotos sehen kann).

Am Samstag, den 8.10. holen wir die 3 Merdians um 5:30 Uhr am Airport ab und machen uns auf den 520 km langen Weg in den Mapungubwe Nationalpark im äußersten Nordwesten Südafrikas.


Die ersten Safaritage von Christiane, Till und Kai

Christiane, Till und Kai sind pünktlich in Johannesburg gelandet, so dass wir uns früh auf den Weg nach Norden machen konnten. Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand, was die Fahrt sehr entspannt macht. In Polokwane legen wir einen Zwischenstopp ein und decken uns in der sehr modernen „Mall of the North“ mit dem Nötigsten ein.

Wegen der Ferien in Südafrika treffen wir im Park noch einige Familien. Wir wohnen wieder im Leokwe Camp und beziehen Haus Nr. 17. Gleich nach der Ankunft und dem Einrichten des Chalets entspannen sich die Kinder im Haus und die Erwachsenen gehen auf den ersten Game Drive. Dabei beobachten wir eine Elefantenkuh, die geschickt einen Elektrozaun überwindet und dabei den Jungtieren den Weg zeigt.

Die Fotos sind einfach eine bunte Sammlung von dem, was wir im Laufe der 3 Tage zu Gesicht bekommen haben.

Zu den Fotos: 1: Entspannung am „Rockpool“, originell angelegt unter Einbeziehung der natürlichen Felsumgebung.
2: Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, können auch Pavianbabys schon Depressionen bekommen.
3: Eine typische Felsformation 4: Die imposanten Baobabs (Affenbrotbäume) sind ebenfalls typisch für diese Region. 5: Zebras 6: Der erste Regen wird sehnsüchtig erwartet. Die grünen Bäume im Hintergrund markieren das Flussufer. 7: Giraffe 8: Warthog-Familie (Warzenschwein) beim Trinken. 10: Secretary Bird (Sekretärvogel); ein Raubvogel, der seine Beute meist mit Fußtritten tötet (Gruß an Karin). 11: Sabine hat den 4x4 Mopani Trail gut gemeistert. 12: Die Merdians und der Affenbrotbaum.

 

Unerwartete Hausbesuche

Am zweiten Tag wurden wir in unserem Haus von tierischem Besuch überrascht. Schon beim Frühstück tauchten Kudus, Buschböcke und Impalas vor unserer Terrasse auf. Später bewegte sich eine Elefantenherde auf unser Haus zu und riss auf ihrem Weg Büsche und kleine Bäume aus, um sie genüsslich zu verspeisen. Fressgeräusche und das allseits bekannte Trompeten sorgten für eine entsprechende Geräuschkulisse. Einige Stunden tummelten sich die Dickhäuter um uns herum. Für den nötigen Sicherheitsabstand mussten wir selbst sorgen. Sie bedankten sich für die Gastfreundschaft mit einer duftenden Hinterlassenschaft direkt vor unserer Haustür.

Am Nachmittag kühlten wir uns in dem kleinen Rock-Pool ab. 3 Seiten des Pools liegen in Naturfelsen, die Seite zum Tal ist gemauert. Spuren um den Pool zeigen, dass in der Nacht ein Leopard zu Besuch hier war. 

Nach dem abendlichen Grillen tauchte plötzlich ein kleiner Kopf mit spitzen Ohren über dem Geländer auf und verschwand gleich wieder. Wir leuchteten die Umgebung ab und entdeckten direkt unter der Terrasse eine Ginsterkatze, die darauf wartete, ob vom Grillfleisch vielleicht etwas abfällt. Kurze Zeit später gesellte sich das männliche Pendant dazu. Sie posierten geduldig und ließen sich auch von unserem Blitzlichtgewitter nicht stören.

Zu den Fotos:

1: Kudu-Dame vor unserer Busch-Dusche. 2: Elefant schaut zu uns hoch; 3: Christiane schaut zurück. 4,5: Herde grast den ganzen Nachmittag vor unserer Terasse; 6: Bemerkt Till die Besucher?; 7: Sie haben uns umzingelt. 8: Christiane zeigt Mut; 9: Hinterlassenschaft; 10, 11: Ginsterkatzen warten auf eine Gelegenheit zum Abstauben.

 

Mapungubwe-West

Heute erkunden wir den westlichen Teil des Parks.  Er ist durch Zitrus- und Gemüseplantagen vom Hauptteil getrennt und nur mit einigem Aufwand zu erreichen. 

An einer Wasserstelle hat die Parkverwaltung an einem Wasserloch ein schönes "Bird-Hide" errichtet, einen überdachten und geräumigen Unterstand, von dem aus man die Tiere ungestört beobachten und fotografieren kann. Wegen der Mittagshitze tummeln sich nur wenige Tiere, darunter zwei junge Warane, die gemächlich durchs Wasser laufen.

Schrecksekunde - der starke Wind hat Christianes Brille aus dem Hide neben das Wasserloch geweht. Todesmutig ;-) klettert Kai über den Sicherheitszaun ins Wasser und rettet die Sehhilfe. Er wollte wohl seine Mutter nicht im Dunkeln stehen lassen. Gut gemacht!
Zum Abschluss darf Sabine noch den 15 km langen Mopane-4x4 Trail fahren. Kein Problem für Mensch und Maschine.

Der Krüger-Park ruft!

Kurz vor 8:00 verlassen wir das Camp und fahren ostwärts, parallel zur zimbabwischen Grenze, in Richtung Pafuri, dem nördlichsten Eingang in den Krüger Nationalpark. In Musina, der Grenzstadt mit dem bedeutendsten Übergang nach Zimbabwe füllen wir noch Benzin und Vorräte auf und erhöhen den Reifendruck wieder auf Asphalt-Standard.

Punda Maria - der Norden im Krügerpark

Im Camp beziehen Christiane und die Jungs einen kleinen Bungalow, wir genießen unseren Aufenthalt in einem der geräumigen Safarizelte. Die feste Zeltkonstruktion wird durch eine schöne Terrasse mit Außenküche direkt am Zaun ergänzt. Auf der Terrasse findet auch unser allabendliches Braii statt. Diesmal servieren wir "aged Rumpsteaks", butterzart und ziemlich groß! Wie schon seit einigen Tagen ist Kai für das Feuer zuständig, Sabine und Christiane für die Beilagen und ich für das Fleisch. Till grillt sich jeden Tag einen Maiskolben als Vorspeise und hat es schon zu einer gewissen Perfektion gebracht.

Der im Reiseführer empfohlene Flycatcher Trail entpuppt sich als kleiner Rundweg, den die Frauen entspannt in Flip Flops "erwandern". Ein Highlight dieses Camps ist das Wasserloch direkt außerhalb des Zauns mit Beobachtungsstand innerhalb. Ohne weit laufen zu müssen, können wir Elefanten und Büffel beobachten, die das kühle Nass und den Schlamm sichtlich genießen.

Beim Frühstück auf der Terrasse unseres Zeltes besuchen uns zwei Elefantenbullen, die schon in der Nacht die Bäume um uns herum ausprobiert haben.

Wichtig für die Kinder war, dass es wieder einen kleinen Swimmingpool gab. Bei Temperaturen um die 40 Grad eine willkommene Abwechslung.

 Mopani Restcamp

Das Mopani Restcamp gehört zu den großen Camps mit Vollausstattung, Tankstelle, Restaurant, Shop, Swimmingpool, etc. Hier hatten wir für 2 Nächte ein "Family-Cottage with View" gebucht. Auf dem Weg von Punda Maria legten wir für die Mittagspause einen Stopp im idyllisch am Fluss gelegenen Shingwedzi Camp ein. Neben selten gesehenen Antilopen, Geiern und Krokodilen schmeckte auch das Mittagessen sehr gut. Kurz vor Erreichen des Mopani Camps war dann noch ein Pflicht-Fotostopp angesagt. Sabine und ich überquerten in diesem Urlaub zum vierten Mal den Wendekreis des Steinbocks (Tropic of Capricorn). Steinböcke müssen da "zwingend" eine Gedenkminute einlegen.

Angenehm überrascht waren wir von unserem Haus. In wunderbarer Lage am erhöhten Ufer des Stausees bot es 2 Bäder, Klimaanlage, gut ausgestattete Küche und eine Terrasse mit Seeblick. Im großen Pool haben die Boys gleich Abkühlung gesucht und sie auch gefunden. Von der Terrasse aus konnten wir Hippos, Krokodile, Büffel, Elefanten, Wasservögel  und eine Kolonie Marabus bequem bei einem Glas Wein beobachten. 



Für den Morgen des 2. Tages hatten wir einen Game-Walk gebucht. Beginn 5:15 Uhr. 2 Ranger fuhren mich, Christiane und Sabine in die Wildnis (die Jungs zogen die Betten vor).
3 Stunden pirschten wir in strammem Tempo durchs Mopani-Gebüsch und sahen, trotz professioneller Begleitung, fast nichts. Es war ziemlich windig und die Guides hatten uns vorgewarnt, dass bei solchem Wetter die Chancen auf Tiersichtungen eher schlecht seien. Sie hatten recht. Immerhin lernten wir Spurenlesen und erfuhren, dass der Rauch von getrocknetem Elefantendung ein bewährtes Hausmittel gegen Kopfschmerzen darstellt.
Für den Nachmittag hatten wir einen Sunset-Drive gebucht, den ich für mich, nach den Nicht-Erlebnissen des Vormittags, absagte. Ein Fehler, wie sich herausstellte.

Die vier Merdians sahen auf dieser Fahrt nicht nur ein Rhino (die in dieser Gegend angeblich nicht vorkommen), sondern waren auch noch Zeugen eines Löwenmahls. Die Löwen hatten am Morgen einen Büffel gerissen und lagen mit dicken Bäuchen um die Beute, während Schakale und Geier versuchten auch noch davon zu profitieren.

Am 3. Tag, auf dem Weg nach Polokwane, unserer ersten Station außerhalb des Parks, hatten wir noch das Glück einen Leoparden zu sehen. Er lag in einiger Entfernung auf einem Felsblock und ließ sich von den vielen Autos nicht aus der Ruhe bringen.

 Blyde River Canyon, grün und kühl!

In Polokwane, der Stadt direkt am Rand des Krüger-Parks, gibt es eine  beeindruckende Phosphat-Mine mit einem riesigen Tagebau-Loch (Big Hole), die wir uns angeschaut haben. Auf dem Weg nach Sabie, unserem Tagesziel, wollten wir gleich den Blyde-River-Canyon und Bourkes Pot-Holes besuchen. Trübes Wetter und schlechtes Vorankommen machten gerade noch den Canyon möglich. Immerhin der drittgrößte Canyon der Welt (nach Grand Canyon, USA, und Fish River Canyon, Namibia). Trotz Zeitdruck und tief hängender Wolken noch ein beeindruckendes Stück Natur.

Erst gegen 18:00 Uhr kamen wir in Sabie an. Sabie ist eine kleine Stadt im Zentrum der sogenannten Panorama Route mit vielen Unterkunftsmöglichkeiten und einer Reihe von brauchbaren Restaurants. 

Am nächsten Morgen fuhren wir zu God´s Window, einem landesweit bekanntem Aussichtspunkt, wo man bei gutem Wetter bis nach Mozambik schauen kann. Häufig verhindert dichter Nebel dies. Wir, und mit uns einige hundert Besucher, hatten Glück. Die Sicht war gut. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns in Graskop einen der weithin (zurecht) gepriesenen Pancakes.

Nach einer weiteren Übernachtung brachen wir Richtung Küste auf. Die 8-stündige Fahrt nach St. Lucia am Indischen Ozean war zum Glück ereignislos, aber für den Fahrer trotzdem anstrengend. 

 St. Lucia, tropische Strände

St. Lucia ist das touristische Zentrum des iSimangaliso Wetland Parks. Der kleine Ort liegt an der Mündung der Lake St. Lucia Lagune auf einer schmalen Landzunge, begrenzt durch das St. Lucia Estuary im Westen und dem Indischen Ozean im Osten. Wir wohnten im  "Little Eden", sehr geräumig, sehr gut eingerichtet, mit einem schönen Pool, den wir allerdings, aus den unten beschriebenen Gründen, verschmähten. 

Subtropisches Klima, herrlich weitläufige Strände, Flusspferde, Krokodile und eine artenreiche Vogelwelt, das alles macht St. Lucia zum beliebtesten Ferienort an der Elephant Coast

Der angrenzende Nationalpark umfasst Feucht- und Küstengebiete und besteht aus vielen kleinen Schutzgebieten mit subtropischer bis tropischer Vegetation. Im Norden liegen die Mkuze-Sümpfe, während sich im Westen trockene Dornsavannen ausdehnen.

Im Zentrum des Parks befindet sich der St.-Lucia-See, nach dem die Stadt benannt ist. Mit einer Länge von 50 Kilometern und einer Breite von bis zu 15 Kilometern beträgt seine Fläche 360 km² und ist damit größter See Südafrikas. In dem 200 Kilometer langen Küstenstreifen finden sich die zweithöchsten bewaldeten Sanddünen der Welt. 
In den Feuchtgebieten leben die größten Krokodil- und Flusspferdbestände Südafrikas. In den Savannen im Westen leben Meerkatzen, Nashörner, Büffel und Leoparden. Zwischen den Seen und Sümpfen brüten Reiher, Pelikane und Störche. Der Park verfügt über die höchste Dichte an Amphibien, darunter viele geschützte Arten. Außerdem kann man auf der Meeresseite, je nach Jahreszeit,  Buckelwale sichten.

Der iSimangaliso Wetland Park wurde 1999 in die Liste des Weltnaturerbes der UNESCO aufgenommen.

2004 wurde die Mündung des Feuchtgebietes durch eine Sanddüne gesperrt, um eine Ölpest nach der Havarie des Frachters Jolly Rubino abzuwehren. Seitdem ist der Wasserspiegel erheblich unter Meeresniveau gesunken, so dass die Maßnahme noch nicht rückgängig gemacht werden konnte.

Wir erwarteten also blaues Meer, weiße Strände und tropische Temperaturen. Wir hatten Wolken, Gewitter, 14 Grad und Regen. Das brachte unser Programm etwas außer Tritt.

Die Bootsfahrt in der Lagune haben wir trotzdem gemacht. Krokodile waren, außer dem einen, das wir fotografiert haben, nicht zu sehen. Bei Kälte bleiben sie im Wasser. Dafür waren die Hippo-Familien umso lebhafter. Bei großer Hitze bleiben sie tagsüber im Wasser und kommen erst abends und nachts an Land. Weil es so "schön kühl" war, waren sie ziemlich aktiv. Webervögel konnten wir beim Nestbau beobachten und der Fischadler ließ sich ebenfalls sehen.

 Wunderschöne Tage in Ballito

Von St. Lucia fuhren wir 2 Stunden nach Süden an die Dolphin Coast, nördlich von Durban. Unser Quartier schlugen wir bei Erika und Herbie in Ballito auf. Sie betreiben ein 5-Sterne B&B, das Zimbali-View-Eco Guesthouse, das wir bereits letztes Jahr gebucht hatten. Es hatte uns damals so gut gefallen, dass es keine Frage war, auch diesmal wieder hier Quartier zu beziehen. Herbie und Erika bereiten jeden Morgen ein phantastisches Frühstück für ihre Gäste und kümmern sich so rührend, dass man sofort das Gefühl hat, dazuzugehören. Von jedem Zimmer aus hat man Blick auf die Brandung des Indischen Ozeans und mehrmals konnten wir direkt von der Terrasse Delphine beobachten.

Für Christiane und die Kinder der richtige Platz (Strand, Sonne und leckeres Essen), um den Urlaub ausklingen zu lassen. Vom Shaka Zulu Airport, Durban, flogen sie zurück nach Deutschland.

Für uns beginnt jetzt Reiseabschnitt AFRIKA 3. Die Planung beginnt jetzt ...